DER MARIENALTAR
DER MARIENALTAR
An der Ostwand des nördlichen Kreuzarms befand sich der rund 95 cm hohe, aus weiß-grauem Sandstein gefertigte Seiten- bzw. Marienaltar. In dessen Mensa (Tischplatte) war ein Altarstein aus Granit eingelassen.
Auf dem Marienaltar bzw. vor der dahinter befindlichen Marienfigur befand sich ein eiserner, 122,5 cm breiter, sechsarmige Altarleuchter. Der Leuchter bestand aus einem Vierkantstab mit sechs vertikal angeordneten Vierkantstäben, an denen tellerförmigen Tropfschalen befestigt waren. In der Mitte zierte den Leuchter ein griechisches Kreuz, in das eine Darstellung Christi mit Dornenkrone eingeritzt war. Der Körper wurde als Dreinageltypus mit nach links gebeugten Beinen und überlängten Gliedmaßen dargestellt.
MARIA-LACTANS-FIGUR
Als Schmuck des davor befindlichen Marienaltars diente eine neuwertige Maria-Lactans-Figur. Die Figur war als Vollplastik ohne Farbfassung mit einer stilistischen Bezugnahme auf lothringische Madonnenfiguren aus dem 1. oder 2. Drittel des 14. Jahrhunderts gefertigt. Sie stand auf einem rechteckigen Sockel und einer quadratischen Plinthe (Steinplatte auf dem Sockel). Auffallend an der ganzfigurigen Mariendarstellung ist der leichte S-Schwung der Figur. Als Material hatte der Bildhauer weiß-grauem Sandstein genutzt.
Auf dem linken Arm der Maria sitzt das halbnackte, an der Brust saugende Jesuskind. Die Hand des gegenüberliegenden Arms ist ausgestreckt. Die Maria trägt einen faltenreichen Mantel, dessen Enden kaskaden- und fächerförmig herabfallen. Das Vorbild der Figur bzw. der Bildhauer-Kopie wird um 1340/50 datiert und ist heute noch im Stadtmuseum Simeonstift Trier aufbewahrt. Bis in die 1920er-Jahre befand sich das Original in einer Nische des Hauses Böhmer in der Trierer Dietrichstraße.